Bad Leaver
Bad Leaver bezeichnet einen Gesellschafter (beteiligten Manager), der aus der Gesellschaft ausscheidet. Es wird nach den Gründen des Ausscheidens und der bisherigen Haltedauer der Beteiligung differenziert. Der ausscheidende Manager ist Bad Leaver, wenn sein Ausscheiden durch sein Verhalten begründet ist.
Bankenkonsortium
Ein Zusammenschluss von Kreditinstituten zur Realisierung von bestimmten Bankgeschäften. Die Koordination wird in der Regel von einem Konsortialführer übernommen.
Basel II
Internationales Abkommen des Baseler Ausschusses für Bankenaufsicht, das zum 1. Januar 2007 in Kraft getreten ist und die Mindest-Eigenkapitalunterlegung der von Banken begebenen Kredite regelt.
Basel III
Verschärfung der Eigenkapitalvorschriften für den Bankensektor. Ziel ist eine bessere Eigenkapitalausstattung von Banken, um neuen Finanzkrisen vorzubeugen.
Basis Point
Bei der Angabe eines Zinssatzes entspricht ein -Basis Point (Basispunkt, abgekürzt bp) 1/100 eines Prozents = 0,01 Prozent.
Basket
Regelung in einem Unternehmenskaufvertrag, wobei der Käufer die Gewährleistungsansprüche nur geltend machen darf, wenn die Gesamtsumme aller Ansprüche einen definierten Schwellenwert übersteigt.
Beauty Contest
Ist die Umwerbung eines Unternehmens durch Banken und sonstige Berater, das ein Initial Public Offering (IPO) plant, mit dem Ziel, die Börseneinführung als Konsortialführer zu begleiten.
Benchmark
Auch Milestone genannt, ist ein besonderer Punkt in der Unternehmensentwicklung, bei dessen Erreichen bestimmte Maßnahmen getroffen werden (zum Beispiel neue Kapitalzufuhr).
Best Efforts
Eine vertragliche Klausel, die festlegt, dass der betroffene Vertragspartner sich in bester (zumutbarer) Weise bemühen muss, seiner vertraglichen Pflicht (je nach Vertragsart) nachzukommen. Dies bedeutet, dass die verpflichtete Vertragspartei keinen bestimmten Erfolg ihrer Leistungen schuldet. Der Begriff stammt aus der anglo-amerikanischen Vertragspraxis und ist im deutschen Recht nicht bekannt.
Best Knowledge
Es handelt sich um eine vertragliche Klausel, nach der der Verkäufer die Gewähr in Unternehmenskaufverträgen übernimmt, dass das verkaufte Unternehmen bestimmte Eigenschaften aufweist. Die Einstandspflicht des Verkäufers wird im Vertrag oft darauf beschränkt, dass dieser für das (Nicht-)Vorliegen dieser Eigenschaften nur nach bestem Wissen (Best Knowledge) einsteht.
Beta-Faktor
Der Beta-Faktor erscheint häufig als wichtiges Element bei der Bewertung von Unternehmen. Er basiert auf einer Orientierung am Kapitalmarkt und soll das Risikomaß für die Schwankungsbreite eines Aktienkurses im Vergleich zum Gesamtmarkt wiedergeben.
Beteiligungsfinanzierung
Finanzierung von nicht börsennotierten wachstumsstarken Unternehmen, die auf Basis eines dynamischen Marktes und einer ausgezeichneten Marktstellung eine potenzielle Börseneinführung in den nächsten drei bis fünf Jahren ab dem Beteiligungszeitpunkt erwarten lassen.
Bid
Angebot zum Erwerb eines Unternehmens oder zum Abschluss einer Transaktion. Das Angebot (Bid) kann verbindlich (Binding Bid) oder unverbindlich (Indicative Bid) sein.
Bid Letter
Der Kaufinteressent gibt im Bid Letter ein erstes Kaufpreisangebot (Bid) für den Erwerb eines Unternehmens ab. Der Bid Letter ist regelmäßig rechtlich unverbindlich.
BIMBO
Buy-in Management Buy-out. Ein BIMBO ist eine Kombination aus einem Management Buy-in (MBI) und einem Management Buy-out (MBO).
Binding Bid
Verbindliches Gebot eines Kaufinteressenten für ein Unternehmen, welches meist im Rahmen eines Bieterverfahrens (Auction, Bidding Process) abgegeben wird. Aufgrund von meistens noch fehlenden gesetzlichen Formerfordernissen ist der Binding Bid allerdings nur in moralischer Hinsicht bindend.
Binding Offer
Verbindliches Angebot zum Abschluss eines Vertrags. Der Vertrag kommt zustande, sobald der Verkäufer das Angebot frist- und formgerecht annimmt.
BINGO
Buy-in Growth Opportunity. Ein Management Buy-in (MBI), bei dem ein signifikanter Anteil der Finanzierung nicht für den Kaufpreis aufgewendet werden muss, sondern in die Expansion des erworbenen Unternehmens investiert wird.
Blackout Period
Unter der Blackout Period versteht man eine etwa zweiwöchige Frist vor Veröffentlichung des Emissionsprospektes. In dieser Periode darf der Emittent keine Aussagen über das Geschäft oder seine Finanz- und Ertragslage machen, wenn diese nicht bereits im Prospekt vorhanden sind. Auch die Emissionsbanken dürfen während dieser Periode keine Research-Daten bzw. Unternehmensstudien über den Emittenten veröffentlichen.
Blue Chip
Bezeichnung für umsatzstarke Aktien von international bekannten und bedeutenden Unternehmen. In Deutschland sind Blue Chips vor allem die im Deutschen Aktienindex (DAX) vertretenen Aktien.
Board
Ein Board ist ein Gremium oder eine Behörde. Das Wort wird häufig als Kurzform für das Board of Directors verwendet.
Board of Directors
Ist das oberste Verwaltungsgremium einer Gesellschaft des angelsächsischen Rechtssystems.
Boiler Plate Clause
Routinemäßig vereinbarte Standardklauseln in Verträgen und daher üblicherweise nicht Gegenstand von Verhandlungen.
Bond
Schuldverschreibung oder Anleihe.
Bookbuilding
Dieses Verfahren dient der Festlegung des Emissionspreises von Aktien für Unternehmen, die an die Börse gehen.
Bookrunner
Im Rahmen einer Wertpapieremission wird die konsortialführende Bank als Bookrunner bezeichnet. Dieser ist verantwortlich für die Zuteilung und Platzierung der Emission.
Bought Deal
Ein Bought Deal ist eine Vereinbarung zwischen einer Emissionsbank (zum Beispiel einer Investmentbank) und einem Emittenten. Die Parteien vereinbaren darin den Kauf von Wertpapieren eines Emittenten durch die Emissionsbank, bevor die Wertpapiere überhaupt der Öffentlichkeit zum Kauf angeboten wurden. Durch den Vertrag wird die Emissionsbank gegenüber der Öffentlichkeit vom Beauftragten zum Auftraggeber und übernimmt damit auch sämtliche Risiken bezüglich des Handels mit den Wertpapieren.
Break-even
Gewinnschwelle, bei der die Erlöse die fixen und variablen Kosten decken und somit weder ein Gewinn noch ein Verlust erwirtschaftet wird.
Break-up Fee
Vertragliche Verpflichtung einer Verhandlungspartei, einen vorher vereinbarten Geldbetrag zu zahlen, wenn sie die Vertragsverhandlungen später einseitig abbricht oder Abschluss oder Vollzug des Vertrags aus Gründen scheitern, die allein diese Partei zu vertreten hat.
Bridge Financing (Bridge-Finanzierung)
Brückenfinanzierung oder Überbrückungsfinanzierung: Bridge Financing ist die kurzfristige und vorübergehende Beschaffung von finanziellen Mitteln.
Bullet Payment
Endfällige Zahlung.
Burn Rate
Unternehmen in der Start-up-Phase erwirtschaften häufig noch keine Gewinne, sondern finanzieren sich durch Eigenkapital und Darlehen. Die Burn Rate gibt die Geschwindigkeit an, mit der dieses Kapital innerhalb eines bestimmten Zeitraums (Monat, Quartal) verbraucht wird. Je höher die Burn Rate, desto eher ist das Kapital des Unternehmens aufgebraucht.
Burn-out Turnaround
Drastische Umgestaltung beziehungsweise Restrukturierung eines Unternehmens, das schwerwiegende ökonomische Probleme hat (auch Restart genannt).
Business Angel
Business Angels werden Personen genannt, die sich an Unternehmen beteiligen, sich als Coach oder Managementhilfe zum Beispiel Existenzgründern annehmen und diese mit Kapital, Know-how und Kontakten unterstützen.
Business Judgement Rule
Bezeichnet eine Regelung aus dem anglo-amerikanischen Recht, die dem Vorstand einer Aktiengesellschaft im Rahmen der Geschäftsführung umfangreiches Ermessen zugesteht. Dieser Regelungsgehalt entspricht deutscher Rechtsprechungspraxis und wurde in § 93 Abs. 1 S. 2 des deutschen Aktiengesetzes (AktG) kodifiziert. Danach haben Mitglieder des Vorstands bei unternehmerischen Entscheidungen einen Handlungsspielraum. Eine Pflichtverletzung des Vorstands ist dann nicht anzunehmen, wenn das Vorstandsmitglied bei einer unternehmerischen Entscheidung vernünftigerweise annehmen durfte, auf der Grundlage angemessener Information zum Wohle der Gesellschaft zu handeln.
Business-Plan
Ein Business-Plan beschreibt die Ziele und Strategien eines Unternehmens, um die Vorhaben und Maßnahmen für einen bestimmten Zeitrahmen durchzuführen.
Buy-back
Beim Buy-back werden Anteile durch die Altgesellschafter zurückgekauft (Exit-Strategie).
Buy and Build
Eine Beteiligungsgesellschaft erwirbt auf Basis eines als Plattform erworbenen Unternehmens weitere Beteiligungen in derselben Branche und versucht, diese zu einer größeren Unternehmensgruppe zusammenzuführen und Synergien zu nutzen.
Buy-out
Als Buy-out wird die Übernahme eines Unternehmens durch das vorhandene Management oder ein externes Management bezeichnet.
Buy Side
Die Buy Side ist beim Unternehmenskauf die Käuferseite; bei Kapitalmarkttransaktionen sind es die Erwerber von Wertpapieren.
BWA (Betriebswirtschaftliche Auswertung)
Die Betriebswirtschaftliche Auswertung ist eine tatsächliche Ermittlung von betriebswirtschaftlichen Kennzahlen.