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Wie können Frauen Wege in Aufsichtsräte finden und welche Faktoren spielen dabei eine entscheidende Rolle? Um diese Frage drehte sich die Paneldiskussion der FS Women’s Society in Zusammenarbeit mit FidAR e.V. Die Panelteilnehmerinnen vereinten verschiedene Perspektiven: Daniela Bünger, Managementberaterin und ehemalige M-DAX-Vorständin, berichtete aus operativer Sicht von der Unternehmensseite. Als Multi-Aufsichtsrätin gab Evelyne Freitag Einblicke in den Aufsichtsratsalltag, während Maike Lauterbach, Senior Managerin und Mitglied des Executive Boards bei BludauPartners Executive Consultants, den Blick der Personalberaterin einnahm. Marija Mironjuk, Direktorin der International Advisory Services an der Frankfurt School, beleuchtete die Rolle von Weiterbildungen und die Bedeutung von Kompetenzaufbau. Angelika Werner, Vice President Strategic Relations der Frankfurt School und Initiatorin der Veranstaltungsreihe FS Women’s Society, eröffnete den Abend und dankte Bettina Laurick und Christine Gärtner aus dem FidAR-Vorstand für die Kooperation. Sie betonte, dass ein Aufsichtsratsmandat eine Option unter vielen sei, das Berufsleben zu gestalten. In der Reihe FS Women’s Society wolle man die ganze Bandbreite von Möglichkeiten adressieren. Christine Gärtner, Regionalkomitee FidAR Rhein-Main, moderierte die Paneldiskussion.
Die richtige Vorbereitung: Due Diligence, Erfahrung und Kompetenzaufbau
Die Expertinnen betonten, dass mit der Übernahme eines Aufsichtsratsmandates Verantwortung einhergeht, man haftet persönlich. Insbesondere Evelyne Freitag appellierte an die Gäste, eine persönliche Due Diligence durchzuführen und sich zu fragen, ob man persönlich bereit sei, diese Verantwortung zu übernehmen, sich mit dem Unternehmen, seinen Herausforderungen detailliert auseinanderzusetzen. Dazu gehöre auch, sich zu fragen, ob man über das entsprechende Know-How verfüge. Auch Daniela Bünger stellte heraus, dass Branchenwissen sowie Kenntnis von Unternehmensprozessen essenziell seien, um den Anforderungen eines Aufsichtsrats gerecht zu werden.
Laut Evelyne Freitag komme es für eine erfolgreiche Aufsichtsratstätigkeit auf drei Dinge an: Erfahrung, Erfahrung und nochmals Erfahrung. Nur so könnten Aufsichtsrätinnen und Aufsichtsräte Probleme, Risiken sowie Chancen und Perspektiven frühzeitig erkennen. Erfahrung sei die Basis, um fundiert einschätzen zu können, ob eine Organisation gut aufgestellt sei und zu beurteilen, ob die internen Prozesse robust genug seien. Daniela Bünger empfahl, vor einem Aufsichtsratsmandat eine Beiratsfunktion zu übernehmen, etwa in einem Start-Up. Diese Organisationen seien weniger komplex und man könne trotzdem relevante Expertise für ein offizielles Aufsichtsratsmandat sammeln.
Weiterbildung und lebenslanges Lernen
Mit den steigenden Anforderungen an Aufsichtsrätinnen und -räte gewinnt Weiterbildung an Bedeutung. Marija Mironjuk verwies auf das Exzellenzprogramm für Aufsichtsräte an der Frankfurt School. Das Programm deckt zentrale Themen wie ESG, Strategie, juristische Fragen und Trends ab. Im Fokus stehen die Vermittlung von praxisnahem Wissen sowie der Peer-to-Peer-Austausch. Dieser stärkt den persönlichen Erfahrungsschatz der Teilnehmenden und ihr Netzwerk.
Berufliche Netzwerke als Karrierebooster
Eine der zentralen Botschaften des Abends: Professionelle Netzwerke sind entscheidend. Die Expertinnen waren sich einig, dass Netzwerke sowohl für die persönliche Weiterentwicklung als auch für Empfehlungen und Mandate von unschätzbarem Wert sind. Maike Lauterbach fügte hinzu, dass Aufsichtsratsmandate nicht über klassische Bewerbungsverfahren vergeben werden, sondern über Empfehlungen und Kontakte. Deswegen sei es wichtig, sich aktiv in Netzwerke einzubringen, Zeit zu investieren und kontinuierlich dranzubleiben, so Daniela Bünger.
Eine besonders spannende Frage aus dem Publikum rundete die Paneldiskussion ab: Warum entscheidet man sich trotz der hohen Anforderungen und Risiken für ein Aufsichtsratsmandat? Die Antwort der Panelistinnen: Es ist die Passion, der Wunsch, etwas zu verändern und Einfluss auf strategische Entscheidungen zu nehmen. Ein Aufsichtsratsmandat bietet die Möglichkeit, in vielfältigen und strategischen Aufgaben zu arbeiten – eine reizvolle Alternative zu rein operativen Tätigkeiten.
Im Anschluss konnten die Teilnehmerinnen bei Drinks und Häppchen die Diskussion fortsetzen und ihr Netzwerk ausbauen.