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Privates Kapital spielt eine zentrale Rolle in der nachhaltigen Sicherung der Finanzierung unseres Rentensystems. Darum, wie die Möglichkeiten für privates Kapital verstärkt geöffnet und die Integration der Kapitalmärkte in Europa vorangetrieben werden können, ging es in einer gemeinsamen Konferenz der ESMT Berlin und des Corporate Governance Institutes (CGI) der Frankfurt School.
Am 7. November kamen hochrangige Repräsentantinnen und Repräsentanten aus Politik, Finanzwirtschaft und Wissenschaft in den Räumlichkeiten der ESMT zusammen, um über die Schlüsselrolle privater Kapitalmärkte für das Rentensystem und die grüne Transformation in Europa zu sprechen. Gastgeber der Konferenz waren Prof. Dr. Jörg Rocholl, Präsident der ESMT Berlin, und Prof. Christian Strenger, Direktor des CGI, mit Unterstützung von Frankfurt Main Finance.
Den Auftakt der Veranstaltung bildete der Vortrag von Prof. Dr. Axel Börsch-Supan, Max-Planck-Gesellschaft, der aus einer wissenschaftlichen Perspektive den Status Quo des deutschen Rentensystems und die Vorteile der kapitalgedeckten Altersvorsorge erläuterte. Im Anschluss sprach Dr. Florian Toncar (FDP), Finanzstaatssekretär, über die Pläne der Bundesregierung die Potenziale des Kapitalmarkts für Transformation und Altersvorsorge zu nutzen, über Gesetzesvorhaben und plädierte für ein europäisches Denken sowie Zusammenarbeit. Daran schloss Prof. Strenger in seinem Impuls an: er zeigte die europäische Kapitalmarktperspektive auf und nutzte dazu das niederländische und schwedische Rentensystem als Beispiel, um daraus Erkenntnisse für Deutschland abzuleiten. In seinem Vortrag verdeutlichte Prof. Strenger, dass die deutschen Rentensysteme eine dringende Ergänzung durch Investments in substanzstarken Werten, wie Aktien oder Immobilien, benötigen.
Abgerundet wurde der erste Themenblock mit einer Podiumsdiskussion mit Prof. Dr. Dirk Honold, Technische Hochschule Nürnberg, Anja Mikus, KENFO, und Hans Joachim Reinke, Union Investment, unter Moderation von Angela Wefers, Börsen-Zeitung, die Impulse aus der Praxis lieferten.
Unter dem Titel „Der Weg nach vorne aus europäischer Perspektive“ ging es nach der Mittagspause weiter mit einer zweiten Podiumsdiskussion. Jörg Rocholl, Alexander Schulz, Deutsche Bundesbank, und Robin Winkler, Deutsche Bank, diskutierten gemeinsam mit Inken Schönauer von der F.A.Z. die Idee einer europäischen Kapitalmarktunion. In abschließenden Worten fasste Hubertus Väth, Geschäftsführer Frankfurt Main Finance, die Erkenntnisse der Expertenkonferenz zusammen und sprach sich für mehr Zusammenarbeit zwischen Frankfurt und Berlin aus.
Die vielen Anregungen und Fragen aus dem Publikum regten lebhafte Diskussionen an. Das große Interesse verdeutlicht die Relevanz der Thematik und macht Hoffnung, dass die Weichen für die Stärkung der Möglichkeiten privaten Kapitals in Zukunft gestellt werden.
Auf Grund des Erfolgs ist eine weitere gemeinsame Konferenz in Zusammenarbeit zwischen Prof. Rocholl und Prof. Strenger für 2024, diesmal am Campus der Frankfurt School, schon in Planung.
Die Folien zum Vortrag von Prof. Christian Strenger können Sie hier abrufen.