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04.06.2024 12:00:00

Im November 2023 wurde das Frankfurt School Real Estate Institute (FS REI) gegründet – jetzt hat die offizielle Auftaktveranstaltung stattgefunden. Unter den geladenen Gästen waren die Entscheidungsträger der Finanz- und Immobilienwirtschaft sowie die Förderer des FS REI, Alumni der Frankfurt School und Sparringspartner aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Verbänden.

Keynote Redner: Karin Müller, Staatssekretärin beim Hessischen Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales und Entbürokratisierung sowie Dr. Gertrud R. Traud, Chefvolkswirtin bei der Helaba.

Herr Goepfert Hennig

Gemeinsam mit Professor Dr. Alexander Goepfert, dem 1. Vorsitzendens des Praxisbeirats des Frankfurt School Real Estate Institute (FS REI), und Dr. Thomas Herr, Präsident des Instituts der Deutschen Immobilienwirtschaft e.V. (iddiW), eröffnete Professor Dr. Kerstin Hennig, Leiterin des FS REI, den Abend.

Kapitalmärkte, Finanz- und Immobilienwirtschaft gehören eng zusammen. Dies betonten Goepfert und Herr. Diese inhaltliche Verbindung sei die Grundlage von Lehre, Forschung und Beratung des FS REI. So versteht es sich als Hub für Forschung und den intensiven Austausch zwischen Universität und Praxiserfahrungen und -herausforderungen. Dies fließt auch wieder in die Real Estate Executive Education und damit eine zielgerechte berufsbegleitende Weiterbildung ein. Auch gingen sie auf die exzellente Zusammenarbeit mit dem Team von Profesor Dr. Kerstin Hennig ein: In der Forschung würden für die Branche relevante Themen adressiert und in der Lehre gefragte Kompetenzen vermittelt. Auch habe sich das FS REI in kurzer Zeit als Netzwerkplattform etabliert, wie diese Reception zeige. Gut 200 Gäste, darunter viele Förderer und Partner des FS REI, konnten begrüßt werden; sie kamen unter anderem von Banken, Investment Managern, Projektentwicklern, Architekturbüros, Unternehmensberatungen, Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungsgesellschaften sowie anderen Hochschulen.

Kerstin Hennig und Karin Müller

Staatssekretärin Karin Müller skizzierte in ihrer Rede die Bedeutung der anstehenden Europawahl und betonte, dass sich Europa anpassen müsse, um die großen transformatorischen Herausforderungen zu meistern. Insbesondere die Bürokratisierung sei viel zu oft ein Hemmnis für Innovation und Investition. Daher müsse man bürokratische Hürden abbauen — auch in der Immobilienbranche — um Deutschland und die EU zukunftsfähig zu machen und um handlungs- und wettbewerbsfähig zu bleiben.

Traud 2

Eindrucksvoll stellte Helaba-Chefvolkswirtin Dr. Gertrud R. Traud zentrale Daten und ihre Effekte auf die deutsche Wirtschaft und insbesondere die Immobilienwirtschaft vor. So sei die Erwerbsbevölkerung in Deutschland weiter rückläufig und der Fachkräftemangel werde sich zuspitzen: Während im vergangenen Jahr 270.000 Fachkräfte gefehlt hätten, werden es im Jahr 2032 bereits 620.000 sein. Fazit: Es gäbe einfach zu wenige Arbeitskräfte, die die drängenden Aufgaben in der Immobilienwirtschaft erledigen könnten. Auch würde in Deutschland weniger gearbeitet als in anderen Ländern. Im Jahr 2020 wurden in Deutschland durchschnittlich 1.200 Arbeitsstunden geleistet, in den USA 1.800, in China 2.200. Dr. Gertrud R. Traud führte dies darauf zurück, dass es in Deutschland kaum eine verlässliche Kinderbetreuung und Ganztagsschulen gäbe, weswegen viele Eltern nur in Teilzeit arbeiten könnten. Sie appellierte an die Politik, Kitas, Kindergärten und Schulen zu stärken und die entsprechenden Berufsbilder (etwa als Erzieher/-in) attraktiver auszugestalten. Eine zentrale Herausforderung der deutschen Immobilienwirtschaft sei der alte Baubestand (26,1 Prozent der Wohnungen seien vor 1948 gebaut worden, 42 Prozent zwischen 1949 und 1978). Es läge auf der Hand, dass es kostenintensiv sei, diese Wohnungen gegen die Folgen des Klimawandels aufzurüsten. Auch hinterfragte sie, ob sie der alternden deutschen Gesellschaft gerecht würden, denn sie seien nur selten barrierefrei. Rückläufige Neubauten würden das Problem verstärken: Während vor 30 Jahren etwa 420.000 neue Wohnungen fertiggestellt wurden, werden es in diesem Jahr wohl nur 220.000 sein. Dr. Gertrud R. Traud war sich sicher: „Hier kommt was auf uns zu!“ Sie appellierte an Entscheidungsträger/-innen in Wirtschaft und Politik, die Aufgaben anzugehen – und zeigte sich zuversichtlich, dass die Frankfurt School der Ort sei, an dem Lösungen entwickelt werden könnten. „You are the lucky ones!“ rief sie den Gästen zu – und erinnerte damit an ihre Rede an der Frankfurt School im Jahr 2011 vor Master-Studierenden. Auch damals, kurz nach der Finanzkrise, sei sie sicher gewesen, dass die Frankfurt School der beste Ort sei, um zukunftsfähige Lösungsperspektiven zu entwickeln und den Grundstein für erfolgreiche Karrieren zu legen. So sei sie auch heute überzeugt, dass das Team des Frankfurt School Real Estate Institute zum Wohle aller Stakeholder und damit der Branche Bildungsprogramme und Forschungsprojekte auflegen und umsetzen würde.

Nils Stieglitz

Frankfurt School-Präsident Professor Dr. Nils Stieglitz erläuterte Geschichte, Entwicklung und Profil der Frankfurt School und ging insbesondere auf ihren Fokus auf Finance und Management ein. Finance sei eine, wenn nicht die zentrale Managementfunktion. Immobilien spielten dabei eine herausragende Rolle, denn sie bildeten die größte Assetklasse; auch sei das Management um Immobilien rund um Planung, Finanzierung, Investment, Bau und Betrieb komplex, spannend und interessant. Es gelte aktuelle Herausforderungen der Immobilienbranche wie die alternde Gesellschaft oder den Klimawandel ganzheitlich anzugehen – wozu die Frankfurt School etwa mit ihrer Forschungs- und Beratungsexpertise zu Sustainable Finance bestens aufgestellt sei. So seien Gründung und Etablierung des Frankfurt School Real Estate Institute konsequent und logisch. Präsident Stieglitz hieß die Gäste und Förderer des FS REI herzlich willkommen.

Hennig und Goepfert

In A Nutshell: Professor Dr. Kerstin Hennig stellt Anliegen und Projekte des FS REI vor

Im Anschluss präsentierte Professor Dr. Kerstin Hennig Vision und konkrete Ziele des Frankfurt School Real Estate Institute. In den Vordergrund stellte sie dabei die Herausforderungen einer grundlegenden Transformation der Immobilienwirtschaft. Dabei sprach sie von den Megatrends Digitalisierung, Urbanisierung, Nachhaltigkeit und Demografie sowie den vielen Disruptionen, wie Inflation, Kriege, Pandemie, Lieferkettenunterbrechungen sowie Finanzkrisen, die die Transformation beschleunigten. Das FS REI hat sich zum Ziel gesetzt, die führende Plattform für exzellente immobilienwirtschaftliche Bildung und Forschung in Europa werden. Um dies zu erreichen, erarbeite das FS REI aktuell anspruchsvolle Programme mit globaler Relevanz, um exzellente Talente auszubilden. An erster Stelle steht die Entwicklung eines anspruchsvollen Programm für einen Master of Science in Real Estate, der zum Wintersemester 2025/26 erstmals an den Start gehen soll. Das FS REI möchte forschungsbasierte Beiträge leisten, so dass Potenziale realisiert werden können. Eine zweite Professur am FS REI, die mit einem forschungsstarken Wissenschaftler besetzt werden soll, sei ausgeschrieben und werde die Leistungskraft des Institute weiter stärken. Zudem sind verschiedene Executive-Education-Programme, die berufsbegleitend eine gezielte Zusatzqualifikation bieten, ebenfalls in der Planung. Bereits im Herbst solle ein Real Estate Restrukturierungsseminar und ein Zertifikatsprogramm, der FS Immobilienökonom, angeboten werden.

Auch werde das FS REI Netzwerkmöglichkeiten sowie Impact-Veranstaltungen anbieten. Als zentrale jährliche Netzwerksveranstaltung ist der Frankfurt School Real Estate Day geplant, die unter der Ägide des FS REI in diesem Jahr am 5. September auf dem Frankfurt School Campus zum Thema „Investment meets Finance“ erstmalig ausgerichtet wird. Aktuelle, brennende Anliegen der Branche werden vor- und zur Diskussion gestellt, Partner des FS REI können ihre Themen und Thesen einbringen. Der neu gegründete Frankfurt School Real Estate Club soll Alumni, Studierende und Teilnehmende der Bildungsprogramme, Dozenten sowie insbesondere die Förderer des FS REI zusammenbringen. Sascha Klaus, FS-Alumnus 1998 und Vorstandsvorsitzender der Berlin Hyp, werde den Vorsitz des Clubs übernehmen.

Kontakt

Kathrin Casaroli
Centre Managerin