Geschäftsmodelle verstehen, kritische Grundhaltung bewahren, dem Instinkt vertrauen

Über die Szene der Wirtschaftsprüfer hinaus bekannt wurde Martin Wambach, Geschäftsführender Partner bei Roedl & Partner durch seine Arbeit als Ermittlungsbeauftragter im Fall Wirecard. Am 22. Juni war er zu Gast an der Frankfurt School. Exklusiv für Studierende und Alumni des Master in Accounting ließ er seine Arbeit in Berlin Revue passieren. Die Gäste, also Martin Wambachs Kolleginnen und Kollegen, freuten sich, mit ihm über den Arbeitsalltag als Wirtschaftsprüfer sowie Herausforderungen, die sich durch EU-Taxonomie, Digitalisierung oder geopolitische Veränderungen ergeben, zu diskutieren.

Martin Wambach ist begeisterter Wirtschaftsprüfer und rief Studierende und Alumni dazu auf, sich immer mit den Geschäftsmodellen ihrer Mandanten zu beschäftigen, sie wirklich zu durchdringen. Gerade die Modelle digitaler Unternehmen, etwa von FinTechs, seien oft komplex. Die Geschäftsmodelle klassischer Unternehmen, die physische Waren produzierten, seien dagegen einfacher nachzuvollziehen. Ein Grundverständnis über das zu prüfende Unternehmen, über seine Services oder Produkte sei die Voraussetzung für die Wirtschaftsprüfung. Auch ermunterte er die Zuhörerinnen und Zuhörer, sich eine kritische Grundhaltung zu bewahren und den eigenen Instinkten zu vertrauen. Neben Kenntnissen über das Geschäftsmodell sei ein unabhängiger Geist zentral, um Täuschungen, Fälschungen und Korruption zu entdecken.

Martin Wambach zeigte sich überzeugt, dass die Digitalisierung, Machine Learning und KI den Beruf des Wirtschaftsprüfers weiter stark verändern würden. Aber ebenso steht für ihn fest, dass „Maschinen den Menschen nicht ersetzen werden. Wir brauchen den gesunden Menschenverstand“.

Professor Dr. Edgar Loew, Professor für Accounting an der Frankfurt School, und Angelika Werner, Vizepräsidentin Strategic Relations, moderierten die Veranstaltung. Bei schönstem Sommerwetter klang der Abend mit fröhlichem Netzwerken auf der Nordterrasse aus. Martin Wambach zeigte sich begeistert von Interesse und Engagement der Frankfurt School-Community und guten Gesprächen. Er sagte zu, bald wieder an die FS zu kommen.