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Frankfurt am Main, 08.03.2019 12:00:00

Diese Frage stand im Mittelpunkt des ersten Podiums der Veranstaltung „Bank der Zukunft“, die am 20. Februar 2019 bereits zum 22. Mal vom International Bankers Forum e.V. (IBF) organisiert wurde. Dr. Nader Maleki, Präsident des IBF, eröffnete, während Uwe Fröhlich, Co-Vorstandsvorsitzender der DZ Bank, mit einem Vortrag in die Thematik einleitete. Professor Dr. Jürgen Moormann, Professor für Bank- und Prozessmanagement an der Frankfurt School of Finance & Management, moderierte das Podium „Finanzplatz Deutschland in Europa“. An der Diskussionsrunde nahmen vier Top-Manager der Bankenszene teil: Lutz Diederichs, Deutschland-Chef der BNP Paribas SA, Nick Jue, Vorstandsvorsitzender der ING Deutschland, Thomas Rodermann, Sprecher des Vorstands der UBS Europe SE, sowie Dr. Gerhard Schröck, Partner bei Deloitte.

Lutz Diederichs, Deutschland-Chef der BNP Paribas SA, Nick Jue, Vorstandsvorsitzender der ING Deutschland, Prof. Dr. Jürgen Moormann, Frankfurt School, Thomas Rodermann, Sprecher des Vorstands der UBS Europe SE, sowie Dr. Gerhard Schröck, Partner bei Deloitte (v.l.n.r.)

Ein erster Diskussionspunkt war die Frage, ob der Wettbewerbsdruck in Deutschland tatsächlich so hoch sei, wie oft behauptet wird. Gerhard Schröck stellte dies infrage, forderte aber eine Konsolidierung. Bemerkenswert ist in dem Zusammenhang, dass alle an der Diskussion vertretenen Auslandsbanken im Jahr 2018 gut verdient hatten (EK-Renditen zwischen acht und neun Prozent). Thomas Rodermann betonte aber, dass die USA hinsichtlich der Profitabilität viel weiter als Deutschland seien. Lutz Diederichs wies darauf hin, dass es in Deutschland ein massives Problem geben würde, sobald die Risikokosten stiegen und es fraglich sei, woher das Eigenkapital kommen solle, wenn es aufgefüllt werden müsste. Diesen Aspekt sowie die mangelnde Ertragsschwäche in Deutschland betrachten alle Podiumsteilnehmer als sehr kritisch für den Finanzplatz. Dementsprechend erwarten alle Teilnehmer eine weitergehende Konsolidierung, sprachen sich aber gegen politische Einflussnahmen aus.

Wettbewerbsbeschränkungen wie die aktuell diskutierte Überstimmung der EU-Kartellwächter durch den EU-Rat würden nicht begrüßt, ebenso wenig wie politisch getriebene Zwangsfusionen. Besser sei es, wenn der Staat durch geeignete Infrastrukturen helfen würde und gegebenenfalls europäische Champions entstehen würden. Des Weiteren wurden Veränderungen hinsichtlich Services und Produkte auf dem Podium diskutiert. Alle drei Auslandsbanken haben sich in ihren Geschäftsfeldern ambitionierte Ziele gesetzt (UBS: Vermögensverwaltung, BNP Paribas: Mittelstand und Vermögensverwaltung, ING: Retailgeschäft, SME-Finanzierung, Wholesale). Aus Sicht der ING spielt die Entstehung von Plattformen, und damit der Eintritt der großen Internetunternehmen, eine große Rolle, wie Nick Jue erläuterte. Auch wurden auf dem Podium die Auswirkungen des Brexit auf den Finanzplatz Deutschland diskutiert. Die Gefahr sei, dass der Finanzplatz London zugunsten kontinentaleuropäischer Plätze verliere, aber in diesem Zuge eine Fragmentierung auf mehrere Finanzplätze in Europa (Paris, Frankfurt, Dublin, Luxemburg etc.) erfolge. Gegenüber den großen US-amerikanischen und asiatischen Finanzplätzen wäre dies nicht vorteilhaft.

Fotos: Maleki Corporate Group / Jens Braune del Angel

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