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Auf einer neuen Online-Plattform bewerten die Frankfurt School of Finance & Management und der WWF Deutschland die Finanzmarktregulierung in Deutschland und in der EU in Bezug auf Green Finance. Der am Donnerstag veröffentlichte „Finance fit for Paris“-Tracker“ (3fP) überprüft Gesetze und aktuelle Maßnahmen hinsichtlich ihrer Übereinstimmung mit dem Ziel des Pariser Klimaschutzabkommens, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad Celsius zu begrenzen. „Green Finance wird nach wie vor als Nische gedacht. Dabei ist essentiell, das gesamte Finanzsystem zu grünen, um es einerseits stabil gegenüber neuen Risiken zu halten, andererseits aber auch seinen Beitrag zu nationalen und internationale Klimazielen zu gewährleisten“, sagt Matthias Kopp, Leiter Sustainable Finance beim WWF Deutschland.
Der 3fP-Tracker analysiert die drei Bereiche „Transparenz und Offenlegung“, „Aufsicht, Risikomanagement und Systemstabilität“ sowie die generelle Gestaltung eines für Green Finance positiven politischen Umfelds. Bewertet werden existierende und verbindliche Vorgaben zur Einbindung klimarelevanter Faktoren auf dem Finanzmarkt. Im Ergebnis steht eine erreichte Punktzahl zwischen 0 und 10 und die Einordnung, wie groß die Lücke zu einem Paris-kompatiblen Status ist. Initiativen wie freiwillige Standards und bislang unverbindliche politische Ankündigungen fließen nicht in das Ergebnis ein.
„Wir wollen sichtbar machen: Wie weit ist die Ausrichtung der Regulierung des Finanzsystems als ein möglicher Hebel für mehr Klimaschutz? Also welche Gesetze gibt es, und was leisten diese Gesetze? Sichtbar wird, dass die regulatorischen Rahmenbedingungen bisher nicht so viel beitragen wie sie könnten. Es liegt damit beim Gesetzgeber, sich mit diesem Thema zu beschäftigen. Auf europäischer Ebene hat dieser Prozess begonnen“, sagt Karsten Löffler, Co-Head des Frankfurt School-UNEP Collaborating Centre for Climate and Sustainable Energy Finance an der Frankfurt School.
Der 3fP-Tracker richtet sich an Akteure der Zivilgesellschaft und des Finanzmarktes sowie an Politiker und Journalisten. Er wird finanziert von der European Climate Foundation (ECF) und soll in den kommenden Monaten um weitere Länderanalysen ergänzt werden.
Zeitgleich zur Veröffentlichung des Trackers erscheint mit dem Buch „Greening Finance – Der Weg in eine nachhaltige Finanzwirtschaft“ ein neues Herausgeberwerk, das in 21 Beiträgen relevante und aktuelle Fragestellungen rund um das Thema erörtert.